Hochzeit auf Abstand

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Hochzeit auf Abstand

… wie wir trotz Corona, den schönsten Tag unseres Lebens feiern und genießen konnten.

Die liebe Lena @maibraut_leni und ihr Herzmann haben sich trotz der ganzen Corona Situation getraut. Eine Hochzeit auf Abstand – hier erzählt sie uns exklusiv wie es den beiden ergangen ist!

Ich hatte immer gedacht, vergessene Eheringe, ungenießbares Essen oder schlechte Musik seien die schlimmsten Hochzeits-Albträume, die es gibt. Jetzt kommen mir diese Situationen so banal vor.

Wie alles begann ...

Als wir, Lena und Marco, uns am 08.04.2018 verlobten, konnte ich es kaum erwarten, mit den Planungen zu beginnen. Das perfekte Hochzeitsdatum fand sich schnell. Wir wollten von Anfang an im Mai heiraten, wenn möglich fernab von Feiertagen und Ferien, sodass all unsere Gäste die Chance hatten, sich diesen Termin freizuhalten.

Am 15.05.2020 sollte nun also unser großer Tag sein. Geplant war eine rustikale Hochzeit im Vintage/ greenery Stil. Es sollte einfach gemütlich sein und harmonieren, sodass sich jeder wohlfühlt. All unsere Dienstleister standen schon Mitte 2019 fest, sodass wir die großen Meilensteine schnell abhaken konnten. Wir fingen mit den verschiedensten Projekten und DIYs an, schickten Einladungen raus,
bastelten Menükarten, schraubten die Candybar zusammen und plotteten wundervolle Dinge für unseren großen Tag.

Und dann kam Corona. Ich muss gestehen, dass ich nie darüber sprechen wollte, ich wollte mich an keinen Diskussionen beteiligen, weil ich all die Nachrichten, Gespräche und Kommentare zum Virus nicht mehr hören konnte. Und doch kam es immer näher – es wurde Mitte Februar und Ende Februar. Und plötzlich kam der März. Nur noch 2 Monate bis zum Ja-Wort. Allmählich machte man sich nicht nur im
Alltag Sorgen, sondern überlegte nun auch: …was wäre, wenn…?

Mitte März, der Lockdown kam und irgendwie nahm es uns die Luft zum Atmen. Plötzlich waren wir so machtlos. Nach endlos langen Spaziergängen, Gesprächen und Tränen haben wir uns dann doch dazu entschieden, die geplante Hochzeitsfeier abzusagen.

Für mich war es wie ein Sprung vom 5 Meter Turm – 3 Meter sind für mich schon die Hölle, 5 Meter machen mir Angst. Ich fiel kurzzeitig in ein Loch. Aber auch nur kurz – es musste schließlich weitergehen. Nach und nach freundeten wir uns mit der neuen Situation an.

Die Hochzeitsfeier haben wir auf den 15.05.2021 verschoben. Mit einer
Change the Date Karte haben wir all unseren Gäste zumindest schon mal digital das neue Datum bekannt gegeben. Die Arbeit fing also von vorn an. Mit großem Glück konnten wir beinah alle Dienstleister, die wir für dieses Jahr gebucht hatte, für das nächste Jahr gewinnen. So schlimm hörte sich das nun nicht mehr an. Ein weiteres Jahr der Planung, viele neue Projekte, mehr Zeit, mehr Vorfreude…

Hochzeit 1.0 mit Abstand

Unsere standesamtliche Trauung sollte aber dennoch in diesem Jahr stattfinden. Und auch nur an diesem Datum. Eine Verschiebung in den Herbst oder Winter wäre für uns nicht in Frage gekommen – zumindest vorerst nicht. Dass wir unsere Feier verschieben mussten, kostete schon viele Tränen und großen Frust – nun waren aber auch immer noch Dank des Lockdowns alle Türen und Fenster geschlossen. Der zweite Abstecktermin für mein Brautkleid stand noch aus, unsere Ringe waren noch nicht da und unsere Traulocation war gesperrt.

Was für ein Albtraum. Die Ungewissheit, nun doch nicht heiraten zu können, machte uns wahnsinnig. Jeden Tag warteten wir auf neue Nachrichten – die guten blieben meist aus. Irgendwie schienen wir endlos in der Schwebe zu stehen und das zehrte an den Nerven. Es wurde Anfang Mai – und tatsächlich eine Woche vor unserem großen Tag öffnete unser Schloss seine Pforten.

Wir mussten mit erheblichen Einschränkungen rechnen, aber das nahmen wir in Kauf. Wir haben bisher aus allem das Beste herausgeholt und so sollte es nun auch weitergehen. Und so kam unser großer Tag in schnellen Schritten. 6 Gäste durften wir zusätzlich mit ins Standesamt nehmen. Geplant war, dass uns ein Teil unserer Gäste, die nicht mit reindurften, uns auf dem Hof empfangen – leider war das aufgrund der aktuellen Einschränkungen und Sicherheitsverfahren nicht möglich.

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Aber, was soll ich sagen, unser Tag war perfekt. Pünktlich bekamen wir unsere Ringe eine Woche vorher per Post zugeschickt und ich durfte mein Brautkleid abholen. Auf der Wiese, auf der unser kleines Hochzeitsparadies entstanden wäre, bauten wir ein rustikales Picknick auf, schmückten mit Eukalyptus, Holz und Kerzen und freuten uns
über das beständige Wetter. Am großen Tag durfte ich sogar mit Hair- und Make Up verwöhnt werden und wurde zusammen mit meinem Papa im alten VW Käfer zur Location gebracht. Mit Mund-/ Naseschutz wurden wir empfangen und mussten für Desinfektion und Registrierung zunächst auch selbst einen tragen. Und dann war plötzlich wieder alles fast normal. Der Mundschutz kam an die Seite, die Musik lief und so brachte mich mein Papa zu meinem Traummann. Die Trauung war Dank unserer wundervollen Standesbeamtin und unserem selbst geschriebenen Ehegelübde so emotional und wunderschön. Nach dem Ja-Wort fielen sich unsere Familien zum ersten Mal seit dem Lockdown im März wieder in die Arme. Es war schon fast magisch. All diese schönen Momente wurden fotografisch festgehalten.

Die Zeit verging wie im Fluge. Eine kurze Foto-Session gab es nach der Trauung im Schlossgarten, danach ging es im Käfer zurück nach Hause. Im Garten angekommen hatten wir Zeit. Zeit unsere selfmade Hochzeitstorte und viele weitere Leckereien zu essen, zu reden, Zeit zu genießen und auch mal Zeit, um inne zu halten. Zeit, die wir mit 80 Gästen wahrscheinlich nicht gehabt hätten.

Und jetzt? Jetzt sind wir Herzmann und Herzfrau und auch immer noch Herzbraut, denn im nächsten Jahr geht’s weiter mit all unseren Liebsten. Wir freuen uns riesig.

Eure Lena @maibraut_leni